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Aktualisiert: 8. März 2023


Rob Leiponis

Die Selbstbedienungsfiliale ist die Verkörperung des „digitalen“ Bankings, wie Rob Leiponis, Präsident und CEO von Parabit, erklärt.



Kunde nutzt Geldautomaten

Ursprünglich veröffentlicht von:

Fintech-Finanzen

Fintech Finance: Was waren einige der größten Änderungen bei der Sicherheit von Filialen und Geldautomaten und wie gut sind die Banken mit diesen Herausforderungen umgegangen?

Rob Leiponis: Bis vor Kurzem gab es große Unterschiede zwischen der Sicherheit, die Kunden beim Betreten einer traditionellen Filiale zum Abheben von Bargeld unterstützte, und der Sicherheit, die sie beim Besuch eines Geldautomaten oder einer Filiale ohne Schalter hatten. Die Technologie war früher eher auf den Einzelhandel mit Personal ausgerichtet und nicht auf das 24-Stunden-Selbstbedienungsmodell.

Seit 2010 und dem rasanten Wandel des Kundenverhaltens hin zum Mobile Banking beobachten wir einen Philosophiewandel: Banken investieren verstärkt in Selbstbedienung und nutzen Überwachung, Near Field Communication (NFC), Bluetooth, Beacons und Biometrie für Zugang, Authentifizierung und Fernüberwachung. Dieser Wandel hat zu einer enormen Synergie zwischen Sicherheit und Selbstbedienung geführt. Beides unterstützt das andere, sodass die Grenzen zwischen Kundenerlebnis und Sicherheit verschwimmen. Mobile Geräte, die kontaktloses Bezahlen und die Erfassung von Kundendaten ermöglichen, übernehmen nun auch die Zugangskontrolle. Das verbessert das Kundenerlebnis und reduziert das Betrugsrisiko.

Durch den Einsatz der Bluetooth Low Energy (BLE) Beacon-Technologie zur Kommunikation mit verschiedenen digitalen Touchpoints in der gesamten Filiale können Banken nun eine Vielzahl von Datenpunkten erfassen – von der Zutrittskontrolle über die Kundenzählung bis hin zur Erfassung von Aufenthaltsorten und -dauer. Diese Informationen können sie dann nutzen, um gezielte Marketingkampagnen rund um relevante Kundeninteressen zu entwickeln.

FF: Wie stark wird die Automatisierung in der Filiale sowohl für die Kunden als auch für die Mitarbeiter vorangetrieben?

RL: Wir beobachten einen dramatischen Anstieg der Ausgaben der Banken für Technologie in 24-Stunden-Selbstbedienungsumgebungen sowie für zusätzliche Sicherheit zur Unterstützung, zum Schutz und zur Überwachung dieser Einrichtungen. In den USA gibt es einen enormen Anstieg von 24-Stunden-Selbstbedienungsfilialen – Filialen ohne Schalter, mit kontaktloser Zugangskontrolle und HD-Kameras, die über ein Plug-in zur Gesichtserkennung zur Identifizierung verfügen.

Durch die Automatisierung können Banken ihre Mitarbeiter deutlich effizienter einsetzen und in anspruchsvolleren Positionen einsetzen. So können sie sich auf ein besseres Kundenerlebnis konzentrieren. Das spart nicht nur Kosten, sondern ermöglicht auch die plattformübergreifende Schulung der Mitarbeiter.


Die Grenze zwischen Kundenerlebnis und Sicherheit verschwimmt

FF: Wir hören viel von der „Filiale der Zukunft“. Was bedeutet das für Sie?


RL: Mit zunehmenden Innovationen im Bereich Kryptowährungen, Mobile- und Online-Banking wird die Präsenz stationärer Filialen abnehmen. Dennoch setzen viele Institute auf eine Hub-and-Spoke-Topologie für ihre Filialen, die mehr denn je neue interaktive Digital- und Fernzugriffstechnologien bieten. Erfolgreiche Modelle werden getestet und eingesetzt, die kundenorientierte Erlebnisse mit leicht navigierbaren, interaktiven Benutzerkontaktpunkten bieten.

Digitale Zugangskanäle entwickeln sich kontinuierlich weiter, um den Lifestyle-Anforderungen verschiedener Kundensegmente gerecht zu werden. Im Gegenzug benötigen Institutionen einen Mechanismus oder Serviceanbieter, der die Echtzeitauswertung von Kundenverhaltensdaten unterstützt, um Standorte und digitale Kontaktpunkte zu identifizieren, anzupassen und zu modifizieren und so die Kundenerreichbarkeit in ihren gewünschten Märkten zu maximieren.

FF: Angesichts der ständig steigenden Menge an Bargeld stellt sich die Frage, wie Banken die Bereitstellung effizienter gestalten können.

RL: Ich bezweifle, dass Bargeld in den nächsten fünf bis zehn Jahren stagnieren oder sogar abnehmen wird. Außerdem müssen Kryptowährungen meiner Meinung nach durch Tresorwährung oder Gold, Silber usw. gedeckt sein, um stabil genug zu werden und Bargeld zu ersetzen.

Technologische Verbesserungen werden die Möglichkeiten von Geldautomaten und Selbstbedienungssystemen sowie die Art und Weise, wie Kunden mit ihnen interagieren, weiter erweitern. In den USA hat das Streben nach Sicherheit und Kundenerlebnis dazu geführt, dass Geldautomaten und andere Selbstbedienungstechnologien in die Vorräume verlagert wurden und das 24-Stunden-Banking stark an Bedeutung gewonnen hat. Die Definition von Best Practices für den effizienten Schutz und die Wartung dieser Umgebungen wird eine weitere Herausforderung für die Banken darstellen.

FF: Wie werden sich die Filiale und ihre Position im Bankenmodell entwickeln?


RL: Eine beträchtliche Anzahl von Filialen schließt, aber ebenso viele werden eröffnet, da die Selbstbedienungstechnologie in Filialen ohne Kassierer zu zentralisierten und verteilten Videokonferenzen führt.

Die Rolle von Parabit in diesem Zweig der Zukunft wird darin bestehen, weiterhin Innovationen im Bereich der kontaktlosen Zugangskontrolle , die in eine mobile App integriert sind, die NFC- und Bluetooth-Zugangskontrolle/Kundenzählung und Verweildauerstatistiken sowie Kundenprämien-/Werbefunktionen bietet, die in eine mehrschichtige Berechtigungsprüfung integriert sind.

Unser MMR-Cloud-Dienst verbessert die Kundenauthentifizierung und sammelt Statistiken zum Standortverhalten, die über ein in die mobile App einer Bank integriertes Software Development Kit gezielte mobile Werbeaktionen und Prämien/Coupons ermöglichen.


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